Tennenbronn

Tennenbronn liegt im oberen Schiltachtal oberhalb von Schramberg und ist seit dem 1. Mai 2006 ein Ortsteil der Stadt.

In einer Urkunde Papst Alexanders III. (1159-1181) für die Mönchsgemeinschaft St. Georgen vom 26. März 1179 tritt erstmals „Tennenbronn mit der Kirche“ in der historischen Überlieferung auf.

Die Kontakte des 1084/1085 gegründeten benediktinischen Reformklosters Kloster Sankt Georgen im Schwarzwald zum Papsttum waren im hohen Mittelalter recht gut. Eine Anzahl von Papstprivilegien, angefangen bei der Urkunde Papst Urbans II. (1088-1099) vom 8. März 1095, bezeugt dies. Auch unter dem St. Georgener Abt Manegold von Berg (1169-nach 1193/1194) sind eine Reihe von Papsturkunden an das Schwarzwaldkloster gelangt. Die wichtigste dieser Privilegien ist zweifelsohne die vom 26. März 1179. Dem Abt und den Mönchen von St. Georgen bestätigte Papst Alexander III. darin alle bisher erworbenen Rechte und Besitzungen. Neben der „römischen Freiheit“, der freien Abts- und Vogtwahl betraf dies insbesondere den Landbesitz und den Besitz von Kirchen und Klöstern an bestimmten Orten. Unter den aufgezählten Orten der Urkunde befindet sich auch Tennenbronn, das hier erstmals in schriftlichen Quellen erwähnt wird. Zum Ort Tennenbronn gehörte damals schon eine Pfarrkirche, Tennenbronn besaß also für sein Umland eine gewisse Mittelpunktsfunktion. Letzteres lässt darauf schließen, dass der Ort um einiges älter ist als die Ersterwähnung zu 1179 vermuten lässt.

Im Spätmittelalter ist in Tennenbronn auch Besitz der Herren von Falkenstein und von Rechberg erkennbar, im 16. Jahrhundert hatten die Herzöge von Württemberg die Falkensteiner und St. Georgener Besitzteile inne. Tennenbronn war in einen evangelischen und einen katholischen Ort geteilt (Tennenbronner Vertrag 1558), wobei letzterer zur Herrschaft Schramberg bzw. zum vorderösterreichischen Territorium gehörte. Die 1453 erbaute spätgotische Kirche Unsere Liebe Frau (1901 abgebrannt), deren Vorgängerbau schon seit dem 12. Jahrhundert Mittelpunkt einer Pfarrei gewesen war, wurde evangelisch. Im katholischen Ort wurde erst 1786 eine eigene Pfarrei gegründet, 1848 errichtete man auch dort eine Kirche (St. Johann Baptista). Die napoleonischen Veränderungen ließen die zwei Tennenbronner Orte 1805 württembergisch, 1810 badisch werden. Tennenbronn gehörte zum badischen Oberamt Hornberg, seit 1857 zum Oberamt Triberg, dann seit 1924 zum Bezirksamt bzw. Landkreis Villingen. Zwei Jahre zuvor, am 1. Oktober 1922, wurden Evangelisch und Katholisch Tennenbronn politisch zu einer Gemeinde vereinigt.

Seit dem 19. Jahrhundert ist ein kräftiges Bevölkerungswachstum zu verzeichnen, die Bevölkerung wuchs von 1571 Personen im Jahr 1834 bis zu knapp 4000 Einwohnern im Jahr 2005. Die Markungsfläche beträgt heute 3501 ha. Nachdem die Gemeinde zunehmend Schwierigkeiten hatte, die kommunale Infrastruktur zu finanzieren, wurde ab Sommer 2005 verstärkt die Aufgabe der kommunalen Selbständigkeit betrieben. Am 15. Januar 2006 stimmten die Bürger mit 61,6% für die Eingemeindung nach Schramberg, die zum 1. Mai 2006 vollzogen wurde.

 

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