Andere bemerkenswerte Dilger

 

Diller, Michael
Theologe

* kurz nach 1500 in der Diözese Speyer

† 1570 in Heidelberg

 

Michael Diller studierte seit dem Sommer 1523 in Wittenberg und lernte dort Luther kennen. Wann er Mönch und Prior des Augustinerklosters in Speyer wurde, ist unbekannt. Diller predigte im Kloster und in der Stadt in evangelischem Sinn und wurde Ende 1538 vom Rat zum ersten evangelischen Prediger bestellt und auch gegen den Bischof geschützt. Die Stadtväter wagten aus Furcht vor dem katholischen Kaiser lange Zeit nicht, die Reformation öffentlich einzuführen, war doch Speyer Tagungsort der Reichstage und Sitz des Reichskammergerichts. Erst 1540 galt Diller als der offiziell berufene evangelische Prediger in Speyer. Das evangelische Abendmahl feierte er erstmals 1543. Als Karl V. im Januar 1541 Speyer besuchte und sich 1544 während des Reichstags vom Januar bis zum Juni dort aufhielt, verließ Diller vor der Ankunft des Kaisers die Stadt, setzte aber, sobald Karl V. abgereist war, seine Wirksamkeit in Speyer fort, die im Sommer 1548 jedoch durch das Augsburger Interim ihr Ende fand. Als Karl V. nach Speyer kam, floh er in die Schweiz. Diller wurde 1553 von dem Pfalzgrafen Ottheinrich zum Hofprediger nach Neuburg an der Donau berufen. In seinem Auftrag unternahm er mit Johann Brenz eine Kirchenvisitation in dem Fürstentum Neuburg und wirkte 1554 maßgeblich mit bei der Abfassung der Kirchenordnung für Pfalz-Neuburg. Als nach dem Tod Friedrichs II. die pfälzische Kurwürde 1556 Ottheinrich zufiel, zog Diller mit dem Kurfürsten nach Heidelberg. In seinem Auftrag arbeitete er 1556 mit Johannes Marbach und dem Heidelberger Professor Heinrich Stolo die Kirchenordnung für die Kurpfalz aus und wirkte 1556 auch mit bei der Abfassung der Kirchenordnung der Markgrafschaft Baden-Durlach. Diller war eins der einflussreichsten Mitglieder des von Ottheinrich zur Leitung der pfälzischen Kirche eingesetzten Kirchenrats. Er nahm an den Religionsgesprächen von Worms 1557 und von Maulbronn 1564 teil. Diller war ursprünglich Lutheraner, vertrat in den theologischen Streitigkeiten eine milde, versöhnliche Richtung, neigte aber immer mehr dem Calvinismus zu und arbeitete mit an der Umgestaltung der Pfälzischen Kirche in eine reformierte Kirche.

 

Der Text beruht zu einem beträchtlichen Teil auf dem Artikel von Friedrich Wilhelm Bautz im Band I (1990) des Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikons (Spalten 1304-1305)

 


 

Dilger, Caspar
Unhold und Mörder

* um 1510, wohl im Schwarzwald

† im Wallis

 

Um Caspar Dilger, ein im Jahr 1533 vermutlich aus dem Schwarzwald ins Wallis eingewanderter Mann, rankt sich eine blutige Kriminalgeschichte, die vielfach erzählt wurde. Inwieweit sie ins Reich der Legenden gehört, kann derzeit nicht beurteilt werden. Jedenfalls ist im Dorf Törbel oberhalb von Stalden (einige Kilometer südlich von Visp) das Dilgerhaus nach ihm benannt. Das Haus stammt aus dem 14. Jahrhundert. Folgendes ist ein Auszug aus: STEBLER, F.G.: "Die Vispertaler Sonnenberge". In: Jahrbuch der Schweiz, 56. Jahrgang, Schweizer Alpenclub, Bern 1921.

 

An das zierliche, in einen grünen Wiesenhang gedrückte Heidenhaus in Hofstetten, wo daneben im Mai eine herrliche Tulpe (Tulipa australis) den Rasen schmückt, knüpft sich ein Räuberroman, der noch heute in den Herzen der Bergbewohner fortlebt. Das Haus heisst heute noch allgemein das «Dilgerhaus». Hier wohnte Caspar Dilger; er sei ein «Engelländer» gewesen. Der Name Dilger ist jedoch in Süddeutschland verbreitet. Hansjakob führt in seinen Schriften den Namen mehrfach an. Deshalb ist eine andere Version wahrscheinlicher, die sagt, dass Caspar Dilger, ein Deutscher, als Soldat in englischen Diensten gestanden habe und als Deserteur nach Törbel gekommen sei. Die Chronik berichtet:

Das Dilgerhaus in Hofstetten

Das Dilgerhaus in Hofstetten

«Im Jahre, da man zählte 1533 nach dem grossen Tod und Sterben der Pestilenz wurde Caspar Dilger mit anderen so am Berg Törbel oder Burgen Gut gekauft oder Weiber genohmen in das Burgrecht aufgenommen. Er erkannte sich für zwei Zinsgulden.»

Trotzdem Dilger ein Fremder war, kam er nach und nach zu Ansehen und war beliebt; er wurde sogar in den Rat gewählt und baute sich im «Steckenkehr», etwas unterhalb des Dorfes, am begangenen Wege nach Im Feld ein Haus, dessen Grundmauern letztes Jahr abgetragen wurden. Beim zweiten grossen Tod übernahm er als Ratsmitglied den Transport der Leichen von Törbel nach Stalden, da Törbel damals in Stalden kirchgenössig war. Fast das ganze Dorf starb bei dem grossen Sterbet. An einem einzigen Tage gab es oft mehrere Leichen. Die Gemeinde stellte dem Dilger zum Leichentransport ein Maultier zur Verfügung. Aber trotzdem war er nicht imstande, die Leichen alle mit der nötigen Raschheit in das Tal zur Beerdigung zu schaffen. Er «tischete» sie vorübergehend in dem Zehntenstadel auf dem Stalden auf und brachte sie nach und nach in den Kirchhof hinab zur Bestattung. Die Leichen wurden zum Transport in ein Leintuch eingenäht und quer über den Tragsattel des Saumtieres gelegt. Dem Totengräber gehörte als Lohn das Leintuch. Er habe die Leintücher in dem Stadel alle ausgebreitet aufeinandergelegt; schliesslich hätte der Leintücherhaufen die Höhe von einem Klafter erreicht. Von der zahlreichen Bevölkerung des grossen Dorfes seien schliesslich nur acht Personen übriggeblieben, darunter auch Dilger. Als die Seuche zu Ende war, hätten diese in der Stube in der obern Wichji zusammen an einem runden Tisch, der vom Posthalter jetzt noch gezeigt wird, zu Abend gespiesen.

Dilgers Suppenschüssel

"Dilgers Suppenschüssel"

Bei dem Leichentransport verrohte Dilger derart, dass ihm nichts mehr heilig war und er sich an Leib und Gut anderer vergriff. Auf dem Weg bei seinem Hause vorbei raubte er, was er konnte. Des Nachts spannte er von seiner Stube aus eine Schnur über den Weg und verband diese mit einer Glocke ob seinem Bette. Wenn jemand vorbeiging, läutete es, und ahnungslos beraubte und mordete er den Wanderer und brachte den Toten hernach mit den Leichen des Dorfes ins Tal zur Beerdigung. Schliesslich wurden seine Taten aber ruchbar, weshalb er sich genötigt sah, seinen Wohnsitz nach dem still und abseits gelegenen Hofstetten zu verlegen, wo er in dem oben erwähnten Hause wohnte. Dasselbe stand damals oberhalb des Fussweges, etwa 30 m mehr südlich, neben einem grossen, 3-4 in langen und 2-3 in breiten Felsblock. Der Eingang führte über sechs in den Stein gehauene Stufen seitlich in die Hütte. Der Felsblock liegt heute noch da, und man sieht deutlich die Stufen des Eingangs am Rande eingehauen. Am obern Ende des Steins ist eine etwa 40 cm tiefe und ebenso weite, runde, schüsselartige Vertiefung in den Stein eingehauen. Sie heisst im Volke Dilgers Suppenschüssel. Dilger habe aus diesem Loch die Suppe gegessen. In Wirklichkeit ist es ein «Weizstampf», in welchem vordem die Weizenkörner mit einem hölzernen Stampfer von der rauhen Schale befreit und zu Suppenkörnern zubereitet wurden. Neben dieser Vertiefung findet sich ein kleineres, etwa faustgrosses Loch. Mancher Archäologe wäre vielleicht geneigt, diese Löcher als vorhistorische Zeichen zu deuten. Von dem Dilgerhaus in Hofstetten unternahm der Mörder seine Streifzüge, ohne dass diese vorerst allgemein bekannt wurden. Er war bei seinen Nachbarn geschätzt. Der Schallerchristi in der Bine nahm ihn sogar als Gvattermann. Hie und da drang jedoch trotz alledem ein böses Gerücht unter das Volk, und man fing an, sein Tun und Treiben mit Misstrauen zu beobachten. Aber man fürchtete den Mann, weil er als unbezwingbar galt.

Eines Tages kam der Schallerchristi von Birchen her in Hofstetten vorbei. Dilger sah ihn von ferne kommen und beschloss, ihn zu morden, weil der Schallerchristi von Dilgers Taten zu viel wusste. Er wollte ihn deshalb rechtzeitig unschädlich machen. Dilger ging ihm entgegen und grüsste ihn freundlich. Böses ahnend, erwiderte der Schallerehristi, der selbst ein Riese war, den Gruss, gab Dilger die Hand und sagte: «Gueti Frind ferggen (führen) enand!» und fasste Dilgers Finger so stark, dass diesem das Blut unter den Fingernägeln hervorquoll. So wanderte er mit Dilger Hand in Hand heimwärts gegen die Bine zu. Als er auf der Höhe gegen die Häuser angekommen war, verabschiedete sich der Schallerchristi. Dilger kehrte um, ging so schnell als möglich in seine Hütte, um sein Mordmesser zu holen und seinen Gegenpart zu töten. Inzwischen hatten sich aber die Mannen auf der Bine zusammengetan und mit Waffen versehen. Als Dilger mit seinem blitzenden Messer von der Höhe herunterkam und die bewaffnete Schar sah, fand er es für gut, sich für diesmal zurückzuziehen.

Einmal in finsterer Nacht begab sich Dilger mit seiner Mordwaffe ins Tal. Am Wege von Unterflüh nach der Neubrücke, auf dem Rieltji, stand eine einsame Hütte. Hier mordete er eine ganze Familie von Vater, Mutter und mehreren Kindern. Er ging zunächst in den Ziegenstall und misshandelte die Ziege, so dass diese vor Schmerz laut «rährete». Der Hausvater trat deshalb hinaus, um im Stall nach der Ursache dieses Geplärs zu sehen. Da mordete der Unhold den wehrlosen Mann. Als dieser nicht wieder kam und das Geplär der Ziege nicht aufhörte, ging auch die Mutter hinaus, um nach ihrem Manne zu schauen. Auch diese wurde gemordet, und so die ganze Familie bis auf ein halbgewachsenes Mädchen, an dem der Mörder Wohlgefallen fand. Dieses nahm er als Magd mit nach Hofstetten und schenkte ihm das Leben unter der Bedingung, dass es bei niemandem ein Sterbenswörtchen über seine Taten verlauten lasse. Das Mädchen hatte es bei dem Gesellen gut, hielt ihr Versprechen und wuchs zur Jungfrau heran. Unterdessen liess sich Dilger noch manches schwere Verbrechen zuschulden kommen, die schliesslich auch in dem Gewissen der Magd ernste Sorgen erweckten. Eines Tages erbat sie sich von dem Bösewicht die Erlaubnis, die heilige Messe besuchen zu dürfen. Nach langem Bitten gestattete er dies, sie dürfe aber in der Kirche und unterwegs mit keinem Menschen ein Wort sprechen. Sie musste ihm dies beschwören. So ging sie zur Kirche. Durch Gewissensbisse getrieben, trat sie auf dem Heimweg in ein ihr gut bekanntes Haus ehrenhafter Leute, kniete vor dem Ofen nieder und betete diesen an: «Lieber Ofen, hör mich an» usf. Sie beichtete dem Ofen die Übeltaten ihres Herrn, soweit sie ihr bekannt waren. Sie erzählte ihm auch, dass der Meister sich nach dem Mittagessen auf dem warmen Stein vor dem Hause sonne und dabei seinen Kopf auf ihren Schoss lege, damit sie ihm die Läuse fange. Bei dieser Beschäftigung schlafe er dann gewöhnlich ein und sei dann leicht, ihn zu fassen. Er besitze eine Riesenkraft, diese sei ihm aber genommen, sobald er die Verbindung mit der Erde verloren habe. (Auch Antäus, ein griechischer Riese, war unbezwinglich, solange er mit der Erde in Berührung war.) Diese Berichte an den Ofen hörten die Anwesenden. Am nächstfolgenden Tag begaben sich einige handfeste Männer zur Mittagsstunde nach Hofstetten, überraschten den Wüterich im Schlaf und fesselten ihn. Als er erwachend die Situation übersah, konnte er gerade noch die flüchtende Magd an den Haaren fassen und riss ihr dabei eine «Tritsche» (Flechte) aus dem Kopfe. Gefesselt wurde er nach dem Gefängnis gebracht und zum Tode durch den Strang verurteilt. Als er gebunden im Spissbrunnen ob Unterflüh, wo der Weg nach Visp abzweigt, vorbeigeführt wurde, fing er laut an zu lachen. Befragt, warum er lache, sagte er, hier habe er vor Jahren einem Manne mit seinem Schwert den Kopf abgeschlagen. Der Mann sei so «rätz» gelaufen, dass er noch eine grosse Strecke ohne Kopf fortmarschiert sei.

Bevor man das Todesurteil vollzog, befragte man ihn nach seinem letzten Wunsche. Er wünschte, seiner Magd noch einen Abschiedskuss zu geben, was ihm aber verweigert wurde. Nachher erklärte er, er hätte ihr bei dieser Gelegenheit die Nase abgebissen.

Dies ist die Geschichte vom Caspar Dilger, wie sie heute noch im Volke fortlebt.

 


 

Dilger, Johann Jakob
Doktor der Rechte

* ca. 1620

 

Zeitgenosse des 17. Jahrhunderts. Rechtsgelehrter in Lindau. War lange Oberamtmann des adeligen Damenstifts in Lindau. Berüchtigter Hexenverfolger in der Gegend um Lindau und im Vorarlberger Raum. Maßgeblich an der Vorbereitung der "Wasserburger Hexenprozesse" beteiligt.

 


 

Dilger, Samuel

* ca. 1650

 

Zeitgenosse des 17. Jahrhunderts. Seine theologische Dissertation lautete: "I. N. J. Exercitatio theologica De filiis lucis simul christinae religionis praecipua capita, ex verbis Apostolis Pauli Ephes. cap. V. vers. 8". Präses der Disputation war Sebastian Schmidt (*1617, † 1696).
Argentorati [Straßburg]: Spoor, 1675.

 


Wappen des Klostervorstehers zu St. Märgen Andreas Dilger

 

Dilger, Andreas
Probst, Chorherr und Abt des Klosters St. Märgen

* 5. April 1665 in Bermatingen am Bodensee

† 8. März 1736 in St. Märgen (kath.)

 

"Zweiter" Gründer des Augustiner-Chorherrenstifts in St. Märgen. Taucht 1686/87 in den Matrikeln der Universität Freiburg auf.

Andreas Dilger ist Sohn des wohl gebürtigen Bermatingers Johann Dilger († 3.3.1672 in Bermatingen) und der Barbara geb. Schweicker aus Hangnach nördlich von Lindau, und damit entfernt mit den Betreibern des Weinguts Dilger in Bermatingen verwandt. In St. Märgen ist heute eine Straße nach ihm benannt (Abt-Dilger-Weg).

 


 

Dilger, Edmund
Abt der Stiftskirche Obermarchtal

* ca. 1675 in Lindau

 

Edmund ist Sohn des Lindauer Amtmanns Jakob Dilger und damit ein Cousin des Abts Andreas Dilger. Sein Bruder ist Johann Heinrich Dilger. Edmund war von 1711 bis 1719 Abt der Stiftskirche Obermarchtal. Seine Grabplatte ist in den Boden der Kirche eingelassen.

 


 

Dilger, Paul
Augsburger Bildhauer

* ca. 1680

 

Namhafter Augsburger Künstler. Schuf 1720 den barocken, figurenreichen Altar der Pfarrkirche in Köfering bei Regensburg. Der Altar wurde kurze Zeit später nach Niedertraubling in die Pfarrkirche St. Peter transferiert und steht dort im Ostchor.

 


 

Dilger, Markus Paul (auch: Tilger)

* 1691

† 1748

 

Zeitgenosse des 18. Jahrhunderts. Seine theologische Dissertation lautet: "De docta in theologia ignorantia". Als Präses der Disputation fungierte Johann Heinrich Barth.

Straßburg: Univ., Diss, 21.4.1717.

Straßburg: Pastorius, 1724.

Eine frühere Schrift trägt den Titel "Dissertatio Historico-Politica De Nummis cùm usu valentibus, tum memorialibus, Quam unà cum Quæstione principali, Quid de Historia Numismatica censendum? nec non alia de vulgo sic dictis Guttulis sive patellis Iridis, (Von denen fälschlich sogenannten Regenbogen-Schüsselein)" und ist erschienen in Ulm bei Georg Wilhelm Kühn ("Georgium Wilhelmum Kühn) im Jahr 1710. Präses war M. Daniel Ringmacher "Pastor ad Æd. SS. Tr. ac Moral. P.P." (* 1662, † 1728).

 


Hubert Dilger
© 1999 Larry Stevens

 

Dilger, Hubert
Soldat,
Captain der Battery 1,
1st Ohio Light Artillery

* 5. März 1863 in Baden

Grab von Hubert Dilger

† 4. Mai 1911 in den USA

begraben auf dem Rock Creek Cemetery, Washington, Section N, Lot 47, Site 1

 

Der aus dem deutschen Südwesten ausgewanderte Hubert Dilger erhielt für außerordentliche Verdienste im amerikanischen Bürgerkrieg - er war an diversen Schlachten des Krieges beteiligt, u. a. an der Schlacht von Gettysburg - am 17. August 1893 die Congressional Medal of Honor (Ehrenmedaille), die höchste Auszeichnung für "Tapferkeit vor dem Feind" und "außergewöhnliche Pflichterfüllung".

 


 

Richard Dilger

Dilger, Richard Alexander Hubert
Maler

* 1887 in Überlingen am Bodensee

† 1973 in Allensbach

 

Richard Dilger studierte an der Akademie in Karlsruhe. Studienreisen führten ihn vor allem nach Frankreich, ins Elsaß und in die Schweiz. Er ist bekannt für seine oft großformatig und im Stil der "Karlsruher Landschaftsmalerei" gemalten eindrucksvollen Landschaften vom Bodensee und seiner Umgebung - u.a. Konstanz an der Rheinfähre, Landungssteg von Allensbach, Überlingen und Meersburg. Besonders die schön geschwungene Allensbacher Bucht beschäftigte ihn über Jahrzehnte (siehe kleines Bild links). Auch Stilleben hat Richard Dilger hinterlassen.

Ölgemälde von Richard Dilger. Elsässisches Motiv
(62 x 51cm, Privatsammlung)

In seinen Bildern stellte Richard Dilger die Welt dar, wie er sie nach eigener Aussage empfand "als eine drohende düstere Gewalt, die in sinnvoll gehaltener Spannung eine größere Ordnung erkennen läßt".

Allensbacher Bucht

In seiner Palette dominierten oftmals die gebrochenen Farben. Aufgrund seiner bescheidenen Verhältnisse malte er viele seiner Bilder in Tempera, oft auf einfachen Materialien, was ihn jedoch nicht davon abhielt, seinem eigenen Stil mit leidenschaftlicher Virtuosität nachzugehen. Im Alter nahm sein Augenlicht immer mehr ab, so dass er das Malen aufgeben musste.

Das rechts abgebildete Gemälde mit unbekanntem Titel entstammt einer recht frühen Schaffensperiode und hat ein wahrscheinlich elsäßisches Motiv.

Nach Richard Dilger ist in Allensbach am Bodensee - seinem langjährigen Wohnort - eine Straße benannt.

Siehe auch: Die Dilger in Deutschland, Die Dilger der Welt